Forschungsinstitut für Operette und Unterhaltungstheater

Das Forschungsinstitut für Operette und Unterhaltungstheater (Operetta Research Center) ist eine Initiative der Historikerin Dr. Marie-Theres Arnbom. Operette und Unterhaltungstheater nehmen in der österreichischen Kulturgeschichte einen wichtigen Stellenwert ein, der vor allem auch in der österreichischen Außenwirkung als Musikland gerade im touristischen Bereich immer besonders stark betont wird.


Diese Bedeutung spiegelt sich jedoch in der wissenschaftlichen Akzeptanz dieses kulturhistorisch so einflussreichen Genres nicht wider. Weder im Bereich der Musik- oder Theaterwissenschaft noch im Bereich der Geschichtsforschung gibt es einen Lehrstuhl für Unterhaltungstheater und dessen Bedeutung in kultureller, musikalischer, historischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Einzig das Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften bietet eine Möglichkeit für wissenschaftlichen Austausch für dieses Thema. Dieses ist ein typisches Beispiel für interdisziplinäre Forschung: Musikwissenschaftliche Analysen verbinden sich mit der Geschichte einzelner Theaterhäuser, der Aufarbeitung der Spielpläne, kulturhistorischer Rezeption in Zeitungen und zeitgenössischen Publikationen und Interpretationsgeschichte. Als wesentliche Aspekte kommen noch Kultur als Wirtschaftsfaktor mit großer Umwegrentabilität und die Erforschung der Schicksale jüdischer Kulturschaffender, die gerade im Bereich Unterhaltungstheater und Operette eine dominante Rolle spielten, hinzu.