"Swing Tanzen verboten!"

Operette und Unterhaltungsmusik nach 1933

Eine Ausstellung von EntarteOpera in Kooperation mit dem Brucknerfest Linz in der Tabakfabrik Linz

9. September bis 5. Okotober 2014

Das Jahr 1933 bedeutet einen gewaltigen Einschnitt auch für die Unterhaltungskultur. Diese ist im Besonderen von moderner Tanzmusik, Einflüssen aus Amerika, frivol-humoristischen Texten und jüdischen Komponisten, Librettisten und Interpreten geprägt. All dies ist den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge: Rückbesinnung auf „heimische“ Melodien, auf „arische“ Künstler und „brave“ Texte stehen im krassen Gegensatz zu einer der erfolgreichsten Phasen der mitteleuropäischen Unterhaltungsbranche, die weltoffen und modern war.
Die jüdischen Künstler werden vertrieben, verhaftet und ermordet – und mit ihnen eine ganze unwiederbringliche Kultur.

Details unter www.entarteopera.com



"Operettenbörse Bad Ischl"

Leo Fall am Balkon seiner Villa in Bad Ischl (c) Imagno

Die Sommerfrischengesellschaft in und um Bad Ischl glänzte durch ihre Vielfalt: Komponisten verkehrten mit Wirtschaftsmagnaten, Politiker mit Soubretten, Ärzte mit Librettisten. Gerade die unzähligen Künstler, die den Sommer im Salzkammergut verbrachten, konzentrisch um Bad Ischl angeordnet, prägten die Atmosphäre in besonderem Maße. Bad Ischl galt als Hauptstadt der Operette: Komponisten, Librettisten, Schriftsteller, Theaterunternehmer, Interpreten und Verleger bevölkerten die Kaffeehäuser, die Esplanade und viele Villen, in denen an den neuen Werken gearbeitet wurde. Karl Farkas griff dies in einer seiner Revuen auf und dichtete: „Ischl, Ischl, Ischl – Ein Klavier hinter jedem Gebüschl.“ Nicht zu vergessen sind auch die unzähligen Maler, die die Schönheiten des Salzkammerguts auf Leinwand gebannt haben.Die Sommerfrischengesellschaft glänzte durch ihre Vielfalt: Komponisten verkehrten mit Wirtschaftsmagnaten, Politiker mit Soubretten, Ärzte mit Librettisten. Gerade die unzähligen Künstler, die den Sommer im Salzkammergut verbrachten, konzentrisch um Bad Ischl angeordnet, prägten die Atmosphäre in besonderem Maße. Bad Ischl galt als Hauptstadt der Operette: Komponisten, Librettisten, Schriftsteller, Theaterunternehmer, Interpreten und Verleger bevölkerten die Kaffeehäuser, die Esplanade und viele Villen, in denen an den neuen Werken gearbeitet wurde. Karl Farkas griff dies in einer seiner Revuen auf und dichtete: „Ischl, Ischl, Ischl – Ein Klavier hinter jedem Gebüschl.“ 

Viele der Operetten-Macher von Komponisten bis zu den Stars waren jüdischer Abstammung, wurden 1938 vertrieben oder ermordet. Dass jedoch auch die Erinnerung an sie vernichtet wurde, ist beschämend und zeigt deutlich, wie gründlich die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten in jeglicher Hinsicht mit großer Nachhaltigkeit funktionierte. Durch das Erinnern wird diesen Künstlern, die vor allem auch Bad Ischl ein so großes und wichtiges kulturelles Erbe hinterlassen haben, ein längst fälliges Denkmal gesetzt. Der „Export“ an österreichischen Künstlern nach Berlin ist nicht vergleichbar mit dem „Import“ aus Berlin in Richtung Österreich. Die so blühende und lebendige Kulturszene Berlins war in hohem Maße von (Alt-)Österreichern geprägt, stammten doch die meisten aus Mähren, Ungarn und Böhmen und trafen sich zum Gedankenaustausch, zum Komponieren und Texten neuer Werke und zu deren Verkauf im Sommer in Bad Ischl.

Zielsetzung

Ein biographisches Lexikon der Unterhaltungskünstler, die ihren Sommer in Bad Ischl verbrachten.

 Erstellung eines auch für die Bedürfnisse des Tourismus angepassten Stadtführers mit Kurzbeschreibungen der Menschen, Villen und der wichtigsten Treffpunkte der Operettengesellschaft zwischen Kaffeehäusern, Hotels, Esplanade und Theater.

Konzeption einer Ausstellung zum Thema „Operettenbörse“ Bad Ischl.

Das Forschungsprojekt "Operettenbörse Bad Ischl" wird vom Nationalfonds der Republik Österreich finanziell unterstützt.

"Ruf der Heimat".

Das Kabarett "Die Hölle" zwischen Budapest, dem  jüdischen Wienerlied und Raumschiff Enterprise.

Austellung im Theater an der Wien.

5. November 2013 bis April 2014


Was haben das Budapester Orpheum, "Im Prater blüh'n wieder die Bäume" und Raumschiff Enterprise miteinander zu tun? Überall waren Künstler beteiligt, die der "Hölle" eng verbunden waren - Näheres finden Sie im Theater an der Wien im Rahmen unseres neuen historischen Kabaretts "Ruf der Heimat".

Details unter www.arminberg.at

Karten unter www.theater-wien.at


Vorlesung an der Universität Wien, Institut für Musikwissenschaft

"... und auch ein bisschen andersrum!" - Emanzipation, Sexualität und Gendermodelle in der Operette von 1855 bis 2007

Gemeinsam mit Kevin Clarke.

Blocktermine:

1) Fr, 15.11.2013, 15.00-19.00
2) Sa, 16.11.2013, 10.00-15.00
3) So, 17.11.2013, 10.00-15.00

4) Fr, 17.01.2014, 15.00-19.00
5) Sa, 18.01.2014, 10.00-15.00
6) So, 19.01.2014, 10.00-15.00

Ort: HS. 1 d. Inst. f. Musikwissenschaft UniCampus Hof 9 3G-EG-09


Welt der Operette.
Glamour, Stars und Showbusiness.

Ausstellung kuratiert von Marie-Theres Arnbom und Kevin Clarke.

1. Februar bis 24. September 2012 Österreichisches Theatermuseum Wien

17. Oktober 2012 bis April 2013 Deutsches Theatermuseum München


Operette. Frivol und sozialkritisch

Die Operette war ursprünglich nicht verstaubt und altmodisch, sondern oft sozialkritisch, humorvoll und immer frivol. Dieses Genre wurde bis heute nur sehr selten als eigenes kultur-, sozial- und theaterhistorisches Phänomen behandelt – die „leichte Muse“ war keiner genauen Betrachtung wert, wurde sie doch in erster Linie nach der Musik beurteilt und weniger nach den sozialen Hintergründen und Zusammenhängen. Unterhaltungstheater passte lange Zeit in keine wissenschaftliche Disziplin, erst in den vergangenen Jahren begann langsam eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Phänomen.

Wien war bis zum Jahr 1938 in besonderem Maße von Operette und Unterhaltungskultur geprägt. Auch heute zehrt man noch von dieser großen Vergangenheit. Doch wer waren die Menschen, die hinter dieser Entwicklung standen? Die Komponisten, die Librettisten, die Künstler, die Veranstalter? Niemand konnte eine Operette alleine auf die Bühne bringen; es handelte sich immer um eine Gemeinschaftsproduktion: Mehrere Autoren und Komponisten arbeiteten Hand in Hand, Persönlichkeiten wie Richard Tauber interpretierten die Werke in einzigartiger Art und Weise.

Die Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum widmet sich den vielen Seiten der Operette: Starkult und Kommerz stehen ebenso im Mittelpunkt wie Sozialkritik, Politik und rassische Verfolgung.

Näheres unter www.theatermuseum.at

Pressestimmen zur Austellung

Das Bordell tanzt. Schlüpfrig, albern und grotesk: Als die Operette Mitte des 19. Jahrhunderts entstand, war sie durch und durch unseriös. Ein Bildband erinnert nun an die pornografische Vergangenheit des Genres – und an seine Darstellerinnen: die It-Girls des Kaiserreichs.

Der Spiegel, 21.12.2011

Wenn die nackte Frau auch singt. Ehrenrettung für die Operette: Das Theatermuseum beleuchtet auch Abgründe des vermeintlich biederen Genres.

Wiener Zeitung, 1.2.2012

Die Wiener Ausstellung macht jedoch deutlich, dass die Operette - zumindest in ihren Anfängen - keineswegs so verstaubt und altmodisch war, wie man ihr unterstellt. Im Gegenteil: Sie war bisweilen sozialkritisch, humorvoll und immer frivol.

Deutschland Radio Wissen 2.2.2012

Was zur rührseligen Massenunterhaltung wurde, hatte als erotisch scharfes, kritisches Kunstgenre begonnen, das deshalb der Zensur des 19. Jahrhunderts entkommen war, weil es die frivole Darstellung ins Groteske abwandelte. Mit diesem brisanten Anfang und einem harmlosen Ende wird die „Welt der Operette“ in der am Dienstagabend eröffneten Ausstellung im Österreichischen Theatermuseum in Wien geschildert. Mit Fotos, Plakaten, Hörbeispielen und Videos führen die Kuratoren, Marie-Theres Arnbom aus Wien und Kevin Clarke aus Berlin, durch die Geschichte.

Salzburger Nachrichten, 2.2.2012

Die Ausstellung erfüllt ihr Thema nicht nur international, sondern auch multimedial – neben Fotos, Dokumenten, Plakaten, Klavierauszügen, Kostümen, Entwürfen, Miniaturnachbauten, die zu betrachten sind (Gestalter: Sam Madwar), hört man überall Musik, kann sich per Touchscreen Persönlichkeiten herzaubern, wird von Videobeispielen überschüttet. Das Begleitbuch im Brandstätter Verlag ist kein Katalog im klassischen Sinn, der die Objekte auflistet, sondern ein Schauband der Bilderfülle und eine Sammlung von Aufsätzen, die das Thema nach den verschiedensten Gesichtspunkten einkreisen. 

Der Neue Merker, 2.2.2012



Im weißen Rössl erstmals für Kinder! 

Das Kindermusikfestival St. Gilgen brachte heuer am 5. August als Eigenproduktion eine Kinderversion der beliebten Benatzky-Operette Im weißen Rössl heraus. Das Produktionsteam besteht aus dem Regisseur, Pianisten und "Leopold" Alexander Kuchinka, dem Ausstatter Sam Madwar und den Darstellern Cornelia Horak, Christoph Wagner-Trenkwitz und Peter Kühnelt-Leddihn.
Wegen der großen Nachfrage musste eine Zusatzvorstellung eingeschoben werden.








Aufführungen: 15. Oktober 2011 Blindenmarkt; 25. März 2012 Casino Baumgarten Wien, 31. März 2012 Österreichisches Theatermuseum
www.kindermusikfestival.at